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Musikpavillon im Hermannsbad

Nachdem der Kuppelpavillon saniert und die Exedra im Muskauer Hermannsbad rekonstruiert sind, ist nun geplant, den Musikpavillon an historischer Stelle wiederherzustellen. Damit soll an die einst charakteristische Gestaltung des Bades mit filigranen Kleinarchitekturen angeknüpft werden. Zugleich entsteht ein attraktiver Ort für Veranstaltungen.

 

Die Ursprünge des Musikpavillons reichen bis in die Pücklerzeit zurück. Ab 1823 entstand vor dem zentralen Kurhaus ein Gesellschaftsplatz. Dessen Mitte zierte anfangs eine große Bronzevase, später ein Parasol mit integriertem Rundtisch. Im Jahre 1866 wurde das nun als „Musikzelt“ bezeichnete Bauwerk nach Entwürfen des Muskauer Bauinspektors Maximilian Franz Strasser (1819–1893) neu errichtet: in Form eines filigranen Eisengusspavillons. Eine 15-köpfige Badekapelle spielte dort täglich am Vor- und Nachmittag sowie zu Sommerkonzerten mit Feuerwerk. 

 

Traugott Graf von Arnim veranlasste 1912 den Bau einer größeren Musikmuschel am Rande des Platzes. In diesem Zuge wurde Strassers Pavillon an den Wiesenhang unterhalb der Villa Bellevue versetzt, wo er bis zu seiner Demontage nach 1945 stand. Mit der Zerstörung des Kurhauses und der Musikmuschel am Ende des Zweiten Weltkrieges ging das einstige gesellschaftliche Zentrum des bereits 1930 stillgelegten Bades endgültig verloren. Nun wird das Areal schrittweise wiederbelebt.